Die früheren Stadtrundgänge
Vor hundert Jahren, Krieg, Krankheit und Streik
Die Zuschauer machen die Bekanntschaft von Elisa Sermoud, Modistin und Lehrerin an der Berufsschule für Mädchen, von Louise Zbinden aus einer Bauernfamilie, von Jeanne Niquille, erster Inhaberin eines Doktorats in Geschichte der Universität Freiburg, und von vielen anderen Heldinnen des Freiburger Alltagsleben im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs.
Der Stadtrundgang erlaubte es ebenfalls, magische Orte des Burgquartiers zu entdecken, eines städtischen Raums, der gerade neugestaltet wird.
70er Jahre: Von konservativen Zwängen befreite Freiburgerinnen?
Das Jahrzehnt ist geprägt von der sozialen und politischen Öffnung des Kantons, dies in einem allgemeinen Kontext des Wiederstandes. Reformen geraten ins Stocken, besonders wenn sie Frauen betreffen.
Im Pérollesquartier treffen Sie eine progressive Nonne – Rektorin eines Kollegiums- , eine Teilnehmerinn am Murtenlauf, eine Geschäftsführerin eines eleganten Kleidergeschäfts, eine italienische Arbeiterin und eine Akademikerin, die sich für eine echte Familienplanung einsetzt. Der Stadtrundgang führt auch zur denkwürdigen nationalen FBB-Demonstration 1978 in Freiburg zurück.
Suwenyyr à la Patynuaar
Zwischen „Röstigraben“ und Funiculaire, anhand der Erinnerungen von Marie und Jeannette, entdeckt das Publikum, wie die Bewohnerinnen der Unterstadt mit der Zweisprachigkeit umgegangen sind: bei der Arbeit in der Freizeit, in den Transportmitteln oder vor Gericht.
Die Szenen dieses natürlich zweisprachigen Stadtrundgangs evozieren sowohl die administrativen Komplikationen als auch die Strategien und Kompromisse, die im Alltagsleben angewandt und eingegangen wurden.
Endlich Bürgerin! 40 Jahre Frauenstimmrecht – und nun?
Helvetia lädt das Publikum zu einem Entdeckungsrundgang rund um die Geschichte der Freiburger Frauenbewegung und aussergewöhnlicher Frauen ein: Madeleine Butignot, erste Journalistin der Tageszeitung La Liberté, militante Frauen der Freiburger Vereinigung für das Frauenstimmrecht, Liselotte Spreng und andere politische Pionierinnen…. Ohne die Anonymen zu vergessen: eine „garçonne“ von 1919, welche die Debatten des Grossen Rats über die Frauen genauestens verfolgt, eine Militante der Frauenbewegung der 1970er Jahre und Teilnehmerin an einer unvergesslichen Veranstaltung. Zum Frauenstimmrecht gesellen sich noch weitere brennende Themen: Verhütung, häusliche Gewalt und Tagesstrukturen für Kleinkinder.
40 Jahre Stimmrecht
Frauen vor Gericht
Wie wurden die Frauen von der Freiburger Justiz behandelt?
Dieser Stadtrundgang stellt einige markante Freiburger Justizfälle zwischen dem Mittelalter und dem 19. Jahrhundert war (der Fussfall der Frauen von Jaun vor der Freiburger Obrigkeit 1636, die Hinrichtung der letzten Hexe der Westschweiz, Catherine Repond, genannt Catillon)..
Die Frauen wurden der Hexerei, des Kindsmords, der simulierten Heiligkeit, der Verführung zum Mord aus Leidenschaft und der Prostitution angeklagt, waren sie schuldig oder unschuldig?
Welche Strafen hatten sie zu erwarten? Und wann wechselten die Frauen auf die andere Seite der Gerichtsschranken, um selber juristische Funktionen auszuüben?
Ketzerinnen und Ketzer, Hexen und Rebellen
Im Jahr 1430 fand in Freiburg ein Waldenserprozess statt. Während fast eines halben Jahres weilten die Inquisitoren in der Stadt.
Während dieser Zeit benützen die Freiburgerinnen und Freiburger die Inquisition als Waffe gegen ihre Nachbarinnen und Nachbarn.
Der Stadtrundgang stellt diese Persönlichkeiten mit ihren Frömmigkeitspraktiken dar, ebenso wie auch die ersten Hexenverfolgungen, die zehn Jahre später auf das Land ausgriff.